Manu SCHRIEB AM 27. JULI 2010
Statt schlapp und blau – heute Powerfrau
Der Bericht von Joe hat mich animiert, mich jetzt auch noch mal zu melden. Zumal ich gerade gesehen habe, dass ich fast auf den Tag genau vor einem Jahr schon einmal hier geschrieben habe. Ich fände es gut, wenn sich öfter mal jemand nach längerer Zeit wieder melden würde, damit man erfahren kann, wie sich alles so weiter entwickelt. Mir ist es genauso ergangen wie Joe. Seit März 2008 clean und damit sehr sehr glücklich. Joe hat das frühere Leben exakt beschrieben: sich jeden Abend zutrinken und jeden Morgen verkatert und übellaunig in den Tag quälen. Welch unendliches Martyrium und das über eine so lange Zeit! Ich frage mich jetzt, wie ich mein normales Leben schaffen konnte. Für mich wäre so eine Lebensform heute undenkbar. Ich arbeite inzwischen deutlich mehr und viel engagierter als damals, treibe sehr oft Sport und glaube außerdem, dass ich viel umgänglicher und freundlicher für meine Umwelt geworden bin. Früher schauten mich die Leute oft morgens ängstlich an und checkten erstmal in welcher Laune ich wohl heute wieder daher komme. Grauenhaft. Man nimmt sich selbst in seiner Wirkung ja gar nicht mehr wahr, so beschäftigt ist man damit, überhaupt irgendwie durch den Tag zu kommen. Heute habe ich wieder Pläne und überlege, was ich trotz meines Alters noch alles anstellen könnte. Ich brauche für mein Leben wieder Herausforderungen – das ist heute mein Salz in der Suppe. Ich möchte noch mal was wagen und noch einige Dinge in meinem Leben ändern. So eine Haltung war als Trinker natürlich undenkbar. Entweder man war dicht oder eben verkatert. Dazwischen lähmende Energielosigkeit. Es ist immer noch so, dass ich es als mein größtes Glück empfinde, diesem Teufelszeug endgültig den Rücken gekehrt zu haben.